Verarbeitungsrichtlinien für Stuck – (Gips) Dekorelemente

1. Untergrund und Vorbereitung des Untergrundes:

Der Untergrund ist auf lose Stellen zu prüfen und von Farben und Tapeten zu reinigen. Glatte Untergründe gegebenenfalls mit einer Drahtbürste oder einer Spachtel aufrauen. Bei Gipskartonplatten den Karton nicht entfernen!
Vor dem Verlegen keinen Tiefengrund oder dgl. aufbringen, da dieses Produkt das Saugverhalten des Untergrundes verändern kann und dadurch keine einwandfreie Bindung der geklebten Stuckleisten zum Untergrund besteht.
Größere Unebenheiten oder Schadstellen wie Löcher und Risse sind vor dem Verlegen mit geeigneten Materialien (Spachtelmassen) auszufüllen. Kleinere Unebenheiten werden bei der Montage durch eine entsprechende Menge an Kleber (Stuckkleber) ausgeglichen. Bei Fliesen, auf Holz, Kunststoff usw. ist der Stuckkleber nicht geeignet. Bei der Montage auf diesen Untergründen kann z.B.: überstreichbares Acryl verwendet werden.

2. Die zum Kleben benötigten Werkzeuge und Klebemassen:

Werkzeuge: Pfandl, Wasserwaage, Schlagschnur, Bleistift, Maßband, Hammer, Nägel, Säge (feinzahniger Fuchsschwanz), Gehrungslade, Spachtel, Schleifpapier, Bimsstein. Bei großen und schweren Elementen: Dübel, verzinkte Senkkopfschrauben, Schraubendreher
Klebemassen: Stuckkleber, Gipsansatzbinder, Haftputzgips, überstreichbares Acryl (zum Kleben auf Holz, Fliesen, Kunststoffen, usw.)
Fugenmasse: alle Spachtelmassen auf Gipsbasis

3. Allgemeines zum Kleben und Verfugen:

Die Standartlänge der Profilleisten und Gesimse beträgt 150 cm. In der gewählten Höhe bzw. im gewünschten Abstand mit der Schlagschnur oder Wasserwaage eine Behelfslinie ziehen. Auf dieser werden in einem Abstand von ca. 140 cm Nägel in das Mauerwerk eingeschlagen werden, um während des Abbindvorganges des Klebers ein Abrutschen der Profile zu verhindern. Ein Anfeuchten der Wand oder der Stuckprofile ist nicht notwendig!
Der Kleber wird in das Wasser eingestreut (mehr Klebepulver als Wasser!) und ca. 4 Minuten stehen gelassen („sumpfen“), danach kräftig verrühren (klumpenfrei), sodass die Konsistenz der Masse eher „teigig“ ist (Kleber bleibt auf der hochkant gehaltenen Spachtel haften).
Der Stuckkleber wird dann in ca. „nussgroße“ Portionen in Abstände von ca. 15 cm auf das Profil aufgetragen. Dieses wird auf die Nägel gesetzt und unter leichtem Druck ein wenig nach links und rechts verschoben („angerieben“), damit sich der Kleber optimal verteilen kann. Nach dem genauen Einrichten, welches rasch erfolgen sollte, da der Kleber bei Kontakt zur Wand bzw. Stuckleiste sehr schnell abzubinden beginnt, wird das Profil durch einen weiteren Nagel gegen Abrutschen gesichert. Austretender Kleber gleich mit einem feuchten Schwamm oder Pinsel entfernen bzw. abwischen. Beim Ansetzen der nächsten Stange ist auf einen stufenlosen Übergang zu achten.
Bei Ecken werden die Profile mittels Gehrungslade und Säge schräg geschnitten und mit Kleber verbunden. Dabei muss ebenfalls der austretende Kleber im Stossbereich gleich entfernt werden.
Nach dem Aushärten des Klebers – ca. 3 Stunden – werden die Stütznägel entfernt und die verbleibenden Fugen und Stöße mit Fugenmasse geschlossen. Wiederum trocknen lassen und mit Bimsstein oder Schleifpapier verschleifen. Dadurch werden die Stöße unsichtbar.
Bei größer dimensionierten Profilen bzw. Gesimsen ist eine zusätzliche Verschraubung notwendig. Die Löcher hierzu werden vorsichtig unter mäßigem Druck mittels einer Bohrmaschine vorgebohrt, die Dübeln in der Wand versetzt und die Profile durch rostfreie (verzinkte) Schrauben verankert und geklebt. Dabei ist darauf zu achten, dass die Schrauben nur leicht angezogen werden, um ein Springen des Profils zu verhindern. Der Schraubenkopf sollte leicht versenkt sein und später mittels Fugenmasse verdeckt, und nach dem Trocknen wiederum verschliffen werden.

4. Verlegung von Gesimsen:

Je eine Behelfslinie an Wand und Decke ziehen. Der Kleber ist an den Profilkanten und im Stoß aufzubringen (nicht im Hohlraum!). Die Gesimse mittels kleiner Nägel sichern und wie in Punkt 3 beschrieben kleben und verfugen.

5. Verlegung von Wand- und Deckenleisten mit Dekorecken:

In der gewünschten Höhe bzw. Abstand eine Behelfslinie ziehen und auf dieser die Leisten kleben und mittels leicht schräg eingeschlagener Nägel wiederum sichern. An den Kreuzungspunkten der Konstruktionslinien werden zuerst die Ecken geklebt und in Folge mit der passenden Stuckleiste verbunden. Das Kleben und Verfugen erfolgt wie im Punkt 3 beschrieben.

6. Verlegung von Stuckrosetten:

Rosette auf einen Kübel legen und vorsichtig mit einem Bohrer durchbohren (Größe des Lochs entsprechend des Lusterhakens bzw. der Kabeldurchführung).
Auf der Rückseite mehrere Klebepunkte anbringen und unter leichten Druck in drehender Bewegung an die Decke drücken. Zur Sicherung wird durch den Lusterhaken ein Stab (Bleistift od. ähnliches) gesteckt, um ein Herabfallen während der Aushärtung des Klebers zu verhindern. Bei kleinen Rosetten kann dies auch mittels kleinen, schräg eingeschlagenen Nägeln geschehen.
Bei großen Rosetten sollte eine zusätzliche Verschraubung und Verklebung, wie in Punkt 3 beschrieben, vorgenommen werden.

7. Nachbehandlung:

Nach der Montage, den Verspachtel- und Schleifarbeiten können die Elemente mit jeder beliebigen Innendispersion gestrichen werden. Gegebenfalls kann diese auch noch mit Wasser (ca. 10 %) verdünnt werden um die Streichfähigkeit zu verbessern.